„Das ist heute nicht der Tag“

Heute Nachmittag gab Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Pressekonferenz – die erste seit ihrer Rückkehr aus der freiwilligen zweiwöchigen Quarantäne, in die sie sich am 22. März 2020 begeben hatte. Eine der ersten Aussagen Merkels deutete auf den weiteren Verlauf der Pressekonferenz hin: Die Corona-Pandemie sei ein „symmetrischer Schock“, der alle Staaten gleichermaßen betreffe.

Die bundesweiten massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens gelten vorerst bis zum 19. April 2020. Der Anstieg der Neuinfektionen pro Tag wird laut Robert Koch-Institut geringer, die Kurve wird flacher. Zu einer von Teilen der Wirtschaft und der Oppostion geforderten Lockerung der Maßnahmen sagte Merkel, sie wäre eine schlechte Bundeskanzlerin, wenn sie falsche Hoffnungen wecken würde. Dann kam die Aussage ″Das ist heute nicht der Tag.″ Eine Aussage, die -in der Rückschau auf die Pandemie betrachtet- einmal so berühmt werden könnte wie Merkels ″Wir schaffen das.″ von 2015.

Zunächst müsste die Zahl der Neuinfektionen so weit gesenkt werden, dass man sicher sei, dass das Gesundheitssystem nicht überfordert werde. Es werden neben dieser wichtigen Zahl zudem ein Bündel von Kriterien geben, die es vor einer solchen Entscheidung zu beurteilen gelte, betonte die Kanzlerin.

„Wir leben weiter in der Pandemie“, erinnerte die Bundeskanzlerin an die aktuelle Situation. Am schlimmsten wäre, eine Lockerung anzuordnen und sie dann wieder zurücknehmen zu müssen, wenn es wieder mehr Tote gebe. Und sie wisse, dass es ″sehr sehr harte Regeln″ seien, wenn man über Ostern nicht mit seinen Liebsten zusammen sein könne.

Merkel versicherte dabei, das öffentliche Leben werde zum Zustand von vor der Krise zurückkehren, sobald es die gesundheitliche Lage zulasse: „Das ist überhaupt gar keine Frage.“ Man müsse dabei aber immer im Blick haben, ob Menschenleben gefährdet seien.