In der Pressekonferenz des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom 07. April 2020 hat RKI-Präsident Prof. Wieler Lothar die unter Federführung des RKI entwickelte „Corona-Datenspende“-App vorgestellt. Die kostenlose App funktioniert nur mit Smartphones in Verbindung mit so genannten Wearables wie z.B. Fitnesstrackern oder Smartwatches. Sie soll so aus den aufgezeichneten Vitalzeichen des Benutzers ableiten können, ob eine Anfälligkeit des Benutzers auf COVID-19 besteht.
Die App ist, so Wieler, nicht dafür gedacht, Kontakte infizierter Personen nachzuvollziehen. Die App könne auch nicht erkennen, ob bei dem Benutzer eine Infektion mit dem Coronavirus besteht. Doch die erfassten Daten würden helfen, die Dunkelziffer der Infizierten zu minimieren und bessere Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus treffen zu können. Dabei muss lediglich die Postleitzahl des Ortes eingegeben werden, an dem sich der Benutzer am meisten aufhält. Danach würden neben dem Ort (auf den Postleitzahlbereich genau) die folgenden Gesundheitsdaten des Benutzers automatisch erfasst:
- Alter (gerundet auf 5 Jahre)
- Größe (gerundet auf 5 cm)
- Geschlecht
- Gewicht (gerundet auf 5 kg)
- Aktivitäten des Fitnesstrackers wie bspw. Sport, Schlafen und Schlafphasen, Aktivsein wie Gehen und Laufen
- Ruhezeiten
- Erfasste Vitaldaten des Fitnesstrackers wie Puls, Herzratenvariabilität, Stress, Temperatur, Blutdruck
Die geltenden Regelungen des Datenschutzes nach den Bestimmungen der DSGVO würden bei der Benutzung der App strikt eingehalten. Die Daten würden komplett verschlüsselt und pseudonymisiert übertragen, betonte Wieler.
Die App (genaue Bezeichnung: „Corona Datenspende“ – Abbildung siehe oben) steht im App Store für iOS und im Google Play Store für Android-Geräte zur Verfügung und kann dort heruntergeladen werden.
Update 07.04.2020 13:09 Uhr: Eine Rücksprache mit dem RKI ergab, dass die Serverlast durch das hohe Interesse an der App derzeit so hoch sein kann, dass bei der Verarbeitung der eingegebenen Postleitzahlen eine Fehlermeldung angezeigt wird. In diesem Fall ist es sinnvoll und ratsam, die Registrierung zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal zu versuchen. Das Robert-Koch-Institut geht davon aus, dass das Problem temporär ist.